Lichterkette

In meinen ersten 12 Lebensjahren war ich Zeuge eines der blutigsten Kriege in der Geschichte meines Landes zwischen der Terrororganisation „Leuchtender Pfad“ und der peruanischen Gesellschaft.

Diese Zeit zeichnete meine Kindheit aus, ich musste eine Überlebensstrategie entwickeln, um ein normales Leben führen zu können, trotz der Angst und Unsicherheit.

Heute, wenn ich die Fotos und Videos über die aktuelle Lage anschaue, nicht nur aus einem Land, sondern aus unterschiedlichen Ländern dieser Welt, werden viele Erinnerungen aus meiner eigenen Kindheit geweckt und diese signalisieren mir, dass das Leben sehr zerbrechlich ist und zu kurz um es zu verschwenden.

Als Vorstandsvorsitzender von Latinka e.V., einer gemeinnützigen Organisation, sehe ich die Notwendigkeit diese Zeilen zu schreiben um meine eigenen Gefühle zu beschreiben und einige die Motivation zu erklären, warum Latinka e.V. tut was er tut.

In den letzten 15 Jahren, seit ich in Deutschland bin, war meine Integration hier nicht immer einfach. Heute, mit meiner hübschen Ehefrau verheiratet und Vater zweier schlitzohriger Kinder, versuche ich immer noch mich in dieser Kultur und in dieser Gesellschaft zu integrieren. Etwas, was mich in dieser Gesellschaft und Kultur immer fasziniert hat, ist die Option die eigenen Lebenswege in Freiheit zu wählen. Das Gefühl eigene Entscheidungen in Freiheit treffen zu können und zu dürfen, ist etwas, dass ich persönlich als eine Grundessenz dieser Gesellschaft sehe. Und genau dieses Gefühl und die Option in Freiheit Entscheidungen zu treffen, unter gleichen Bedingungen für alle und in Brüderlichkeit, sehe ich heute gefährdet.

Als Latinka e.V. 2011 gegründet wurde, entschied sich eine Gruppe von Frauen und Männern die Zukunftsmöglichkeiten von Kindern für immer zu beeinflussen. Wir sind fest überzeugt, dass wir mit Bildungsprojekten unseren Beitrag leisten können, um eine gerechtere, solidarische aber auch eine freie Welt zu unterstützen. So, Schritt für Schritt, wollen wir eine Freiheitsgemeinschaft voll Mitgefühl und Liebe zwischen unseren Gesellschaften bilden. 2016 werden wir nicht nur in unseren Ländern arbeiten, sondern uns auch mit Integrationsprojekten mit Flüchtlingen in Karlsruhe beschäftigen, damit diese Menschen auch unseren Begriff der Freiheit hierzulande kennenlernen dürfen.

Hiermit lade Ich alle Menschen, die in der Nähe von Karlsruhe sind, ganz persönlich ein am Samstag, den 21.11.2015 um 17:30 Uhr in Durlach mit mir Teil einer Lichterkette zu sein. Lasst uns das Licht dieser Welt kräftiger und heller werden lassen! (Infos zum Termin: https://www.ka-news.de/region/karlsruhe/Karlsruhe~/Kerzen-gegen-Terror-Lichterketten-in-Durlach-und-Bretten-sollen-Zeichen-setzen;art6066,1776035).
Im Name der Freiheit,

Rafael Sánchez-Moreno
Vorstandsvorsitzender Latinka e.V.